AUGEN AUF BEI DER PARTNERWAHL: 9 TIPPS FÜR DEN START IN EINE BEZIEHUNG
Nachdem du dein Liebesleben und deine inneren Muster aufgeräumt hast, wirst du irgendwann an einem Punkt stehen, an dem du dich wieder ins Dating und das Beginnen von Partnerschaften traust. Dies wird jedoch anders sein als vorher, schließlich hast du eine Veränderung durchlebt und neue Erkenntnisse über dich und deine Partnerwahl gesammelt. Oft ist es nach deinem Dating Sabbatical daher so, dass du ganz andere Menschen interessant findest und auch andere Typen anziehst. Daher wird dein Datingverhalten ein anderes sein und da du gut mit dir allein sein kannst, wird sich vielleicht auch die Frage stellen, mit dem du wirklich eine Beziehung eingehen solltest.
Denn sind wir ehrlich, nur weil jemand auf den ersten Blick ganz nett ist, heißt es nicht, dass du mit diesem auch eine langfristig glückliche Beziehung führen kannst. Manche Menschen sind einfach wunderbar – und doch passen sie überhaupt nicht mit der eigenen Persönlichkeit zusammen. Und du hättest ja wahrscheinlich auch kein Dating Sabbatical begonnen bzw. würdest über dieses nachdenken, wenn du früher bei deiner Partnerwahl nicht das ein oder andere Mal daneben gegriffen hättest. Daher hier ein paar Punkte, die du bei deiner Wahl beachten solltest:
- 1. Schaut ihr in eine gemeinsame Zukunft?
„Verliebte schauen sich an. Liebende schauen in eine gemeinsame Richtung.“
Dieses Zitat zeigt so wunderschön den Unterschied zwischen Verliebtheit und einer langfristigen Liebe. In der ersten Phase der Verliebtheit, in der wir uns gern anschauen, ist es leicht eine Bindung zueinander aufzubauen. Aufgrund der Bindungshormone in unserem Körper reicht es uns in der Zeit zu zweit aufzugehen und einfach nur zu kuscheln, zu küssen oder andere Formen körperlicher oder emotionaler Nähe zu erleben. Dies bleibt jedoch nicht für immer so. Die Phase der Verliebtheit klingt im Verlauf ab und geht in eine tiefere Form der Liebe über, in der jeder der Partner sich neben der fortbestehenden Bindung, oft wieder mehr als Individuum erleben will. Wenn das geschieht, ist es wichtig, dass der Kompass, nachdem beide Partner ihr Leben ausrichten, ungefähr in die gleiche Richtung zeigt. Denn dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man weniger Kompromisse in den großen Themen des Lebens (z.B. Kinder, berufliche Entwicklung, Wohnort) eingehen muss und vergrößert die Wahrscheinlichkeit auf einem gemeinsamen Lebensweg zu bleiben.
Natürlich heißt das nicht, dass ihr alles zusammen und ähnlich machen müsst. Es heißt nur, dass die großen Lebensträume, die jeder für sich hat, miteinander vereinbar sind. Das Beispiel Kinder passt hier immer am besten: Wenn der eine eine Großfamilie will und der andere keine Kinder, kann ein Komrpomiss darin liegen, dass man vielleicht ein oder zwei Kinder miteinander bekommt. Die Frage ist dann jedoch, ob beide mit dem Kompomiss leben können oder ob dies ständig Thema für Unfrieden in der Beziehung ist. Es ist daher wichtig, dass ihr vor dem Beginn einer Beziehung die großen Themen des Lebens einmal grob abklopft und dabei ehrlich zueinander seid. Wenn ihr dabei feststellt, dass es hier einfach grundlegend andere Vorstellung bei der gewünschten Lebensführung gibt, kann ich euch raten lieber gute Freunde zu bleiben, aber eben nicht die lebenslange Partnerschaft anzusteuern. Denn diese Themen werden euch meist eurer ganzes Leben lang begleiten und anstatt ständig zu versuchen Kompromisse einzugehen, könnt ihr es euch einfacher machen und jemanden finden, der eine ähnlichere Vorstellung von einem gemeinsamen Leben hat.
- 2. Habt ihr ähnliche Werte?
Die Werte eines Menschen prägen sein Wesen, seine Handlungen und Lebenseinstellungen. Wenn du also schauen willst, ob ihr zusammen passt, ist es wichtig zu betrachten, ob ihr eurer Leben auch ein ähnliches Wertegerüst aufbaut. Wenn der eine dem Thema Familie eine hohe Wertigkeit zumisst, der andere aber eher statusgetrieben lebt, sind das Differenzen, die vermieden werden können, wenn ihr euch einfach Partner sucht, die ähnlicher ticken. Oft prägen die Werte die eigene Ausrichtung des Lebens und sind daher eine super Ergänzung zum ersten Punkt.
- 3. Habt ihr ähnliche Vorstellungen von eurer Freizeit?
Ein weiteres Thema im Bereich der gemeinsamen Ausrichtung, ist die Frage nach der Freizeitgestaltung. Hier meine ich nicht, dass ihr alle Hobbies teilen sollt. Ganz im Gegenteil, es ist sehr wichtig, dass jeder von euch weiterhin seine eigenen Leidenschaften verfolgt. Aber man sollte eine ähnliche Vorstellung von der gemeinsam verbrachten Zeit haben. Und hier meine ich vor allem wie oft und auf welche Weise ihr Zeit miteinander verbringen wollt. Wenn der eine es beispielsweise liebt die Nächte durchzufeiern und die Tage zu verschlafen, kann es in der Beziehung immer wieder Grund für Unfrieden sein, wenn der andere gern Tagesausflüge macht und auch am Wochenende gern gegen 22 Uhr ins Bett geht. Nicht, weil man sich als Mensch nicht magt, sondern weil es einfach zu wenige Überschneidungspunkte in der eigenen Lebensführung gibt.
- 4. Willst du eine Beziehung oder willst du wirklich diesen Menschen?
Nach meinem Dating Sabbatical, wollte ich so gern das Happy End der Geschichte schreiben und danach direkt in eine glückliche Beziehung starten. Ich hatte meine Liebesfähigkeit so weit ausgebaut, dass ich nicht so genau hinschaute, ob es mit uns wirklich passte. Ich wollte mich in einer Beziehung asuprobieren und wer der richtige Partner dafür. Denn was wir gemeinsam hatten, war unser beiderseitiger Wunsch uns zu committen und eine Partnerschaft einzugehen. Also haben wir unsere Unterschiede über Board geworfen und versucht uns miteinander so zu kallibrieren, dass es passt. Das bedeutete allerdings sehr viel Beziehungsarbeit und hatte wenig der natürlichen Leichtigkeit, die wir beide mehr und mehr vermissten. Irgendwann waren wir beide müde und gestanden uns ein, dass wir zwar beide gern eine Beziehung führen wollen, nur eben nicht miteinander. Und auch wenn es oft nicht leicht ist, diese Unterscheidung zu treffen und ehrlich zu sich zu sein – auch wenn man einen tiefen Wunsch nach Partnerschaft hat. Langfristig ist es besser für dich, die Hände freizuhaben, damit dich der Mensch finden kann, der wirklich zu dir passt.
- 5. Kann sich dein Gegenüber sich selbst glücklich machen?
Sobald du gelernt hast, mit dir selbst eine gute und bereichernde Beziehung zu führen, ist es wichtig dies auch innerhalb einer Beziehung fortzuführen. Du wirst merken, dass du bzw. deine Beziehung immer dann leidet, wenn du die Verbindung zu dir selbst verlierst. Daher wird es dir wichtig sein, innerhalb eurer Partnerschaft auch genug Zeit für dich und deine eigenen Bedürfnisse zu finden. Wichtig ist dann, dass dein Partner dies auch kann und ein Verständnis dafür zeigt, dass du dir auch innerhalb eures Miteinanders genug Raum zur Selbstfürsorge gönnst, er dich darin sogar fördert und nicht schmollt. An dem Punkt, ist es wichtig, dass er sich eben auch selbst außerhalb eurer Verbindung glücklich machen kann und dir kein schlechtes Gewissen macht, wenn du mal nicht verfügbar ist.
- 6. Seid ihr kompatibel, was eure Familien und Freunde angeht?
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Familie und Freunde. Es ist ok, wenn seine Mutter nicht deine neue beste Freundin wird und ihr eure Freundschaften jeder für sich pflegt. Wenn es dir jedoch wichtig ist, am Wochende Freunde für ein gemeinsames Abendessen einzuladen oder Urlaube im Freundes- oder Familienkreis zu machen, kann es wichtig werden, dass ihr auch hier zusammen passt.
- 7. Stimmt die Balance aus Geben und Nehmen?
In jeder Beziehung ist es wichtig, dass die Balance aus geben und nehmen stimmt. Wenn dies nämlich nicht der Fall ist, bekommt derjenige, der mehr Beziehungsarbeit leistet, früher oder später ein Beziehungs-Burnout. Falls du also dazu neigst, viel zu geben (Achtung: Auch hier können gewisse alte Muster dahinterstecken, die aufgeräumt gehören), solltest du schauen ob dein Gegenüber sich darauf ausruht oder auch selbst bereit ist, dich zu tragen und dich zu unterstützen, wenn du mal schwächelst. Hier sollte es nicht so sein, dass du um jede Unterstützung betteln musst, sondern, dass dein Partner auch von selbst erkennt, wo du Hilfe benötigst bzw. wie es gerade um die Balance aus Geben und Nehmen in eurer Beziehung bestellt ist.
- 8. Fühlst du dich wohl und kannst du komplett authentisch du selbst sein?
Als nächstes ein ganz wichtiger Hinweis für alle Gefühlsentscheider. Es können nämlich noch so viele Dinge auf deiner imaginären Checkliste passen und trotzdem hast du das Gefühl, dass im Zusammensein irgendetwas zwackt, du nicht komplett zu selbst sein kannst, irgendwie immer etwas angespannt bist und dich nicht auf die gleiche Weise wohlfühlst, wie du es während der Qualitytime mit dir selbst tust. Und egal wie ihr vielleicht auch auf einer rationalen Ebene zusammenpasst, sage ich dir ganz klar: „Lass es!“. Die unbewussten Anteile in dir, wissen was gut für dich ist und senden dir Zeichen. Vertraue darauf und gehe keine Verbindung ein, in der du nicht komplett du selbst sein kannst.
- 9. Willst du es wirklich?
„Wenn du dich fragst, ob es geht, geht es nicht“
Früher habe ich mich beim Dating oft von einer Beziehung zu einem bestimmten Menschen überzeugen lasen und konnte nicht Nein sagen, auch wenn ich selbst nicht sicher war, dass ich wirklich mit dieser Person zusammen sein wollte. Zum Schluss waren die Zweifel des Anfangs auch immer der spätere Trennungsgrund.
Wenn du jedoch auf den richtigen Menschen triffst, weißt du einfach, dass es passt. Ihr wollt beide miteinander zusammen sein – gleich häufig und auf eine ähnliche Art und Weise – und genießt die Zeit miteinander so sehr, dass es keinen Grund für Zweifel gibt. Die Zweifel, die du am Anfang einer Beziehung spürst, verfolgen dich oft auch innerhalb dieser. Daher starte nicht in eine Parterschaft, wenn du selbst nicht 100% überzeugt bist.
Corona-Tipp:
Du kannst deine aktuelle Datingpause dazu nutzen, den Start in deine vergangenen Beziehungen zu reflektieren. Was sind die Gründe, warum du dich in der Vergangenheit für deine Partner entschieden hast und welche davon waren im Nachhinein sinnvoller als andere? An welchen Stellen hast du vielleicht andere Punkte als die o.g. priorisiert und welches Ergebnis hatte das? Oft ist es nämlich so, dass wir gewisse Entscheidungsmuster wiederholen. Deine Muster zu verstehen bildet dann die Grundlage dafür in Zukunft anders damit umgehen und wohlüberlegtere Entscheidungen treffen zu können.
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